→ BESONDERHEIT | POSTVERHALTEN ←Ich bin eine gemütliche PB, die nach Laune postet und täglich reinschaut. Ich plotte gerne und bin für seeehr viele Schandtaten zu haben.
→ DEIN LEBENSLAUF ← Wie fühlt es sich an als eine Enttäuschung für seine Familie zu gelten? Wenn man plötzlich einen anderen Weg einschlägt, obwohl es dir, den Generationen vor- und nach dir bereits in die Wiege gelegt wurde einmal in die Fußstapfen deiner Vorfahren zu treten. Doch das war nie Auroras Plan gewesen.
In der Vollmondnacht im Oktober 1999 wurde Aurora Elain, wie ihre zwei älteren Geschwister, auch als Halbblut in die Familie Moody hineingeboren. Ihr Vater war niemand geringeres als Alexios Moody – letzter (bekannter) lebende Stammeshalter seines Stammbaumes und jüngerer (weniger bekannter) Bruder des berühmten Aurors Alastor Moody. Und ihre Mutter Edith Pine – eine britische Bankkauffrau, die vor dem Kennenlernen Alexios‘ noch nie mit Zauberern oder Hexen in Berührung kam. Die Beiden lernten sich bei der Arbeit kennen. Die Brüder waren zusammen für eine Verhaftung eines ausgebrochenen Häftlings unterwegs und wurden in einer lokalen Bank fündig. Er hatte der Frau hinter dem Schalter gedroht und irgendetwas von den Gringotts gefaselt als Alexios einschritt. Während Alastor sich um die Verwahrung des Geflüchteten kümmerte, war Alexios mit der aufgewühlten Dame beschäftigt und zugleich fasziniert. Eigentlich hätte er sie den Vorfall vergessen lassen sollen, doch entschied sich für das Gegenteil und bat sie um die Verabredung.
Nach dieser und weiteren Verabredungen folgte eine übereifrige Heirat im kleinen Kreis und einige Jahre später in den Abständen von erst 5 und dann 4 Jahren die Geburten ihrer Kinder. Alexios war schon damals, wie heute ein großer Verfechter was das Fortbestehen von Traditionen anging, und versuchte dies auch an seine Nachkömmlinge weiterzugeben. Begonnen hatte das bereits mit den Namen der Kinder. Von der griechischen Abstammung bis hin zur Weitergabe der Namen seiner längst toten Verwandten sollten seine Kinder immer an die Erwartungen erinnert werden, die ihr Name mit sich brachte. Während Aurora die Namen ihrer Großmütter geerbt hatte, traf es ihr ältestes Geschwisterkind, was die Erwartungshaltung anbelangte, am härtesten. Mit dem Zweitnamen nach dem nun toten großen Bruder Alexios benannt zu sein … ja, da würde wohl niemand gern tauschen wollen. Doch es war nicht an Aurora diese Geschichte zu erzählen.
Aufwachsen mit einem reinblütigen Zauberer und einer Muggel brachte in Auroras Leben viel Staunen, Verwirrung und Begeisterung. Während ihre Mutter es im Haus nicht dudelte, wenn gezaubert wurde, ermutigte ihr Vater ihre Geschwister und sie ihre Fähigkeiten von Klein auf an zu testen und weiterzuentwickeln. Vor dem Schlafengehen las sie die Märchen von Beedle dem Barden oder die Märchen von den Gebrüder Grimm. Aufgrund der verheerenden Ereignisse in den 90ern wollte das Familienoberhaupt seine Kinder gut beschützt und vorbereitet wissen. Man konnte nicht früh genug damit anfangen ihnen die wichtigsten Lektionen im Leben und die möglicherweise bevorstehenden Kämpfe zu lehren.
2011 hatte auch das jüngste Kind der Moodys den langersehenten Brief mit ihrer Zulassung erhalten und folgte im September im selben Jahr ihrem Bruder und ihrer Schwester nach Hogwarts. Dort konnte es das quirlige junge Mädchen gar nicht erwarten vom sprechenden Zauberhut in eines der Häuser eingeteilt zu werden und während sie vermutete – wie ihre älteren Geschwister – nach Gryffindor geschickt zu werden, rief das magische Kleidungsstück nach eindringlichem Überlegen „Slytherin“ aus. Nicht nur Aurora schien überrascht über diese Entscheidung zu sein, doch ließ sich davon nicht beirren und nahm in den Reihen ihres Hauses platz.
In den darauffolgenden Jahren wurde sie täglich mit vielerlei Eindrücken bekannt gemacht, die Aurora so gar nicht kannte. Während sie die Farben ihres Hauses mit Stolz trug, hatte sie oft mit Herabstufung und Beleidigungen zu kämpfen. Vor allem die Reinblüter zerrissen sich ihre Mäuler hinter ihrem Rücken. Man zog sie wegen ihrer menschlichen Mutter auf – ein Halbblut in Slytherin … das konnte nur ein Witz sein – und wegen ihren Geschwistern, die dem gegnerischen Haus angehörten und anscheint sie in jeglicher Hinsicht übertrafen – schon peinlich, hm … irgendetwas musste eindeutig nicht mit ihr stimmen (abgesehen von ihrem Blutstatus) – und und und.
Aurora hatte es Alles schon einmal gehört und obwohl sie zu Beginn ihres ersten Schuljahres sehr damit zu kämpfen hatte, entschloss sie sich daran zu wachsen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Bereits im sechsten Schuljahr verzog sie nicht mal mehr die Miene, rollte nur noch mit den Augen und hatte sich ein harter Schale angelegt. So wie es ihr ihr Vater geraten hatte konzentrierte sie sich auf ihre Schulnoten und Interessen. Sie nahm Nachhilfe in ihrem Wahlfach Arithmantik, gab Nachhilfe in Astronomie, trat dem Buchclub bei und belegte weitere freiwillige Kurse und verteidigte Mitschüler, die aufgrund von unsinnigen Minderheiten gehänselt wurden (indem sie diesen einen mächtigen Denkzettel verpasste und gern bloßstellte … aber psst! Das wissen nur die Wenigsten). Genau das brachte ihr auch den Status der Vertrauensschülerin im vorletzten Schuljahr ein.
Greifen wir doch noch einmal die Einleitung dieser Geschichte auf und erinnern uns daran welche Rolle Traditionen in der Familie Moody spielen. Seit vielen Generationen ist es üblich nach dem Abschluss Hogwarts‘ eine Ausbildung zum Auror zu beginnen und die Karriereleiter weiter hinaufzusteigen. Aber das war nichts für Aurora. Sie wollte studieren und später selbst lehren und unterrichten. Schüler und Schülerinnen unter ihre Fittiche nehmen und ihnen helfen ihr ganzes Potenzial auszuschöpfen. Und während ihre Absichten nobel waren, wollte ihr Vater nichts davon hören. Sie sollte keinen Unsinn reden und sich wie ihre Geschwister für das Richtige entscheiden. Der Spaß und der Sinn dieses wichtigen Berufes würden ihr spätestens bei der Ausführung begreiflich werden.
Doch die junge Moody ließ sich nicht umstimmen, stattdessen bewarb sie sich schon während ihres letzten Schuljahres 2017 für einen Platz auf der Fourth Tower Universität, verheimlichte es ihren Eltern und ließ diese im Glauben sie würde sich brav für die Ausbildung zur Aurorin entscheiden. Spruchreif wurde es erst wenige Wochen vor Auroras Abschluss. Sie erhielt ihren gewünschten Platz für den Studiengang Linguistik und Zauberspruchentwicklung und würde im Oktober 2018 ihr erstes Trimester beginnen können. Bis zur praktisch letzten Sekunde zögerte sie es hinaus ihren Eltern zu beichten und bevor sie sich versah, war es zu spät und – wie sagen die Muggel so schön? – die Katze war aus dem Sack. Ihre Schwester habe das Zulassungsschreiben durch Zufall entdeckt und ist damit gleich zu den Eltern gegangen. Anders als Aurora erwartet hatte, gab es keine eskalierende Auseinandersetzung – im Gegenteil (und weitaus schlimmer) ihr Vater setzte sie vor die Tür und wollte sie nicht mehr sehen! Nicht mal die beruhigenden Worte seiner Frau ließen ihn besänftigen. Ihre Mutter unterstützte den Eigensinn ihrer Tochter und versprach dieser, dass Alexios nur etwas Zeit brauchte. Veränderungen waren nicht unbedingt seine Stärke. Und diese Zeit würde Aurora ihm geben, packte ihre Sachen und verließ das Elternhaus, um ihr erstes eigenes Abendteuer zu beginnen – die Studentenunterkunft aufzusuchen.
Heute 2022 hatte Aurora noch immer Geduld mit ihrer Familie, pflegte aber seit einem Jahr wieder Kontakt zu ihren Geschwistern. Auch nach vielen Versuchen sie im Nachgang noch umzustimmen, hatte sie ihre Entscheidung nicht bereut und ihr Studium erfolgreich letztes Jahr 2021 absolviert. Mit einem guten Abschluss und den vielen neuerworbenen Kontakten hatte man sie für ein Referendariat im nächsten Schuljahr ausgewählt, da sie mit ihren 22 Jahren noch zu jung war um als Professorin zu arbeiten würde sie so die Zeit nutzen, um sich weiter darauf vorbereiten zu können. Nun stand sie dem Professor für das Schulfach Astronomie beiseite und hoffte weiter mit ihrer Anwesenheit, ihrem Wissen und ihrer Bereitschaft glänzen zu können, um in wenigen Jahren hoffentlich seinen Job zu übernehmen und die Wogen mit ihrer Familie zu glätten.
solum tempus narrabo …
(only time will tell)