↪ Der Begriff "reines Blut" bezieht sich auf eine Familie oder eine Person ohne Muggelblut (nichtmagisches Blut). Der Begriff wird im Allgemeinen mit Salazar Slytherin in Verbindung gebracht, einem der vier Gründer der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei, dessen Abneigung gegen den Unterricht von Personen muggelstämmiger Herkunft schließlich zum Bruch mit seinen drei Mitgründern und zu seinem Rücktritt von der Schule führte. Slytherins Diskriminierung aufgrund der Abstammung wurde damals von der Mehrheit der Zauberer als ungewöhnlich und fehlgeleitet angesehen. Aus der zeitgenössischen Literatur geht hervor, dass Muggelgeborene nicht nur akzeptiert, sondern oft als besonders begabt angesehen wurden. Sie wurden liebevoll "Magbobs" genannt.

Nach dem Inkrafttreten des internationalen Geheimhaltungsstatuts im Jahr 1692, als die magische Gemeinschaft nach der Verfolgung durch Muggel freiwillig untertauchte, änderte sich die Meinung über die Magie. Dies war eine traumatische Zeit für Hexen und Zauberer, und die Zahl der Eheschließungen mit Muggeln sank auf den niedrigsten Stand, den es je gab, vor allem weil man befürchtete, dass eine Heirat unweigerlich zu einer Entdeckung und damit zu einem schweren Verstoß gegen das Zauberergesetz führen würde.

Unter diesen Bedingungen der Ungewissheit, der Angst und der Ressentiments gewann die Reinblütigkeitsdoktrin immer mehr Anhänger. In der Regel waren diejenigen, die sie vertraten, auch diejenigen, die sich am vehementesten gegen das internationale Geheimhaltungsstatut gewehrt hatten und stattdessen einen offenen Krieg gegen die Muggel befürworteten. Immer mehr Zauberer predigten nun, dass die Heirat mit einem Muggel nicht nur einen möglichen Verstoß gegen das neue Statut bedeute, sondern dass sie schändlich und unnatürlich sei und zu einer "Verunreinigung" des magischen Blutes führen würde.

Da Ehen zwischen Muggeln und Zauberern seit Jahrhunderten üblich waren, war es unwahrscheinlich, dass diejenigen, die sich selbst als reinblütig bezeichneten, einen höheren Anteil an zaubernden Vorfahren hatten als diejenigen, die dies nicht taten. Sich selbst als Reinblüter zu bezeichnen, war eher eine politische oder soziale Absichtserklärung ("Ich werde keinen Muggel heiraten, und ich halte die Ehe zwischen Muggeln und Zauberern für verwerflich") als eine Aussage über biologische Fakten.

↪ Als Halbblut wird eine Hexe oder ein Zauberer bezeichnet, die/der Muggel-Vorfahren hat. Diese rassistische Klassifizierung bewertet alle magischen Menschen, die kein „reines“ Zaubererblut haben, als
minderwertig und als nicht richtig magisch. Dabei werden nicht nur die Eltern betrachtet, sondern auch weiter zurückliegende Ahnen. Nicht-rassistisch eingestellte magische Menschen verwenden zwar die rassistisch definierten Begriffe Halbblut und Reinblut, weisen aber zurück, dass die Abstammung etwas mit der individuellen magischen Befähigung zu tun hat. Der beleidigende Ausdruck Schlammblut, mit dem magische Rassisten muggelstämmige Hexen und Zauberer abqualifizieren, gilt dagegen als verabscheuungswürdige offene Diskriminierung und wird von Nicht-Rassisten nie gebraucht.

↪ Als muggelstämmig werden Hexen und Zauberer bezeichnet, die unter ihren Vorfahren keine anderen Hexen oder Zauberer haben. Abwertend bezeichnet man sie auch als Schlammblüter. Muggelstämmige Hexen und Zauberer haben nicht weniger Fähigkeiten als rein- oder halbblütige Hexen und Zauberer. Bei vielen Personen in der Zaubererwelt spielt die Abstammung nur eine geringe Rolle — abgesehen von dem Hogwartshaus Slytherin und einigen Angehörigen alter Reinblutfamilien, die reines Blut bevorzugen und Hexen und Zauberer halbblütiger oder nicht-magischer Abstammung verachten.